Côte d‘Ivoire gehört zu den Wirtschaftsmotoren Westafrikas und befindet sich seit 2012 in einer Transformationsphase. Nachhaltige Abwasserbehandlung stellt nach wie vor eine Herausforderung für das westafrikanische Land.
Das Land
Côte d‘Ivoire
Côte d’Ivoire, auch Elfenbeinküste im deutschsprachigen Raum genannt, zählt mit einer Fläche von 322 463 km², ihren ca. 29,3 Millionen Einwohnern und einer Küstenlinie von 566 km zu den Wirtschaftsmotoren Westafrikas. Der Wasserverbrauch in der Côte d’Ivoire zeigt eine steigende Tendenz, da die drei wichtigsten Abnehmer, nämlich Industrie, Haushalte und Landwirtschaft, zunehmend Wasser nachfragen. Letztere spielt seit der Unabhängigkeit im Jahre 1960 eine Schlüsselrolle in der Wirtschaft des Landes. Agrarrohstoffe wie Kakaobohnen, Kaffee, Cashewkerne und Kautschuk werden in dem Land angebaut. In diesem Zusammenhang wurde die Industriepolitik der Côte d‘Ivoire auf die Verwertung von Rohstoffen ausgerichtet, die den Schlüssel zu einem entwickelten Land und die Triebkraft des Wachstums darstellen. Der Industriesektor umfasst eine Vielzahl von Unternehmen, die in verschiedenen Wirtschaftszweigen, unter anderem, Agrar-, Textil-, Chemie- und Verpackungsindustrie sowie Holzverarbeitung, Bergbau und Energie, tätig sind. Allein in der Wirtschaftsmetropole Abidjan sind über 70% der Industrien und 50% der Arbeitsplätze des modernen Sektors angesiedelt. Außerdem ist die Côte d’Ivoire eines der westafrikanischen Länder, deren Urbanisierungsrate seit ihrer Unabhängigkeit schnell angestiegen ist. Im Jahr 2035 sollte die Urbanisierungsrate in dem Land bei 60% liegen. Die hohe Industrialisierung sowie die rasche Urbanisierung führen heute jedoch zu Umweltproblemen. Bis jetzt sind zu wenige moderne Abwassersysteme in dem westafrikanischen Land vorhanden, sodass der größte Teil des anfallenden Abwassers ohne vorherige Behandlung in natürliche Gewässer eingeleitet wird.
Die Côte d’Ivoire hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 das SDG 6 zu erreichen, das heißt den Zugang zu sauberem Trinkwasser und angemessenen Sanitär- und Hygieneeinrichtungen für alle Menschen unter fairen Bedingungen zu gewährleisten. Dafür unternimmt die ivorische Regierung bereits viele Anstrengungen. Jedoch bildet die nachhaltige Abwasserbehandlung nach wie vor eine große Herausforderung im Land. Die unzureichende Abwasserbehandlung hat negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit der Bevölkerung. Die Gewässer werden durch ungeklärtes Abwasser verschmutzt, was zur Verschlechterung der Wasserqualität und zur Beeinträchtigung der Ökosysteme führt. Die Regierung des Landes ist sich dessen bewusst und rückt die Frage der Abwasserentsorgung in den Mittelpunkt der Überlegungen. Zwar ist der Wille der lokalen Behörden und Unternehmen da, aber es fehlt noch an konkreten nachhaltigen und effizienten Lösungen, die zur Lösung der Umweltprobleme im Zusammenhang mit dem mangelhaften Abwassermanagement beitragen können.